Die Wünschelrute ist seit langer Zeit das Symbol für Esoteriker, kann mit ihr doch eine Menge anfangen! Z.B. verlorene Gegenstände finden, Metalle, Nichtmetalle und eben auch Wasser.
Es gibt sie in allen möglichen Formen und Bestandteilen und sind problemlos bei Amazon zu bestellen,,,
(die folgenden Abbildungen sind aus (1)).
Die Lehre von solchen angeblichen Strahlungswirkungen heißt Radiästhesie.
Hier ist das klassische Beispiel von Aberglauben: Ein Ereignis 1, das Ausschlagen der Route, stellt einen Bezug zu einem Ereignis 2, also der angeblichen Existenz bzw. fließen von Wasser her.
Wie oben gezeigt, müsste die Rute, wenn sie denn in der Lage wäre, Wasser aufzuspüren, überall ausschlagen, denn Grundwasser ist flächenhaft vorhanden, und verteilt sich im Untergrund, wie in einer Art Schwamm.
In den Naturwissenschaften besteht heute der Konsens, dass die behaupteten physikalischen Wirkungszusammenhänge nicht existieren. Das Ausschlagen der Wünschelrute oder vergleichbarer Pendelinstrumente wird stattdessen oft als der Effekt eines ideomotorischen Prozesses erklärt (Carpenter-Effekt), bei dem die mentale Vorstellung einer bestimmten Bewegung unbewusste Bewegungsimpulse in denjenigen Muskeln auslöst, die zur Ausführung der Bewegung erforderlich sind aus (1).
Auch die Geologen aus aller Welt haben das schon in den 50’er Jahren erkannt:
Beurteilung
Anlässlich der Direktorenkonferenz der geologischen Landesämter und der Landesämter für Bodenforschung der Bundesrepublik Deutschland wurde bereits am 23. März 1950 von den teilnehmenden Professoren folgende Erklärung veröffentlicht:
Die Geologie fast aller Kulturstaaten, besonders in Deutschland, hat sich seit langen Jahren, um nichts unversucht zu lassen, mit zahlreichen exakten Prüfungen der Wünschelrute (des Pendels und Apparaten nach Art der Wünschelrute) beschäftigt. Sie hat keine Gelegenheit unterlassen, Angaben von Wünschelrutengängern mit den tatsächlichen Verhältnissen des Untergrundes zu vergleichen. Das klare Ergebnis ist, dass ein Zusammenhang zwischen Wünschelruten-(Pendel-)Ausschlag und Untergrund nicht erwiesen, ja noch nicht einmal wahrscheinlich gemacht worden ist.
Die Direktoren der genannten geologischen Landesämter müssen daher nachdrücklichst darauf aufmerksam machen, dass die Wünschelrute zum Aufsuchen von Bodenschätzen jeglicher Art, einschließlich Wasser, völlig unbrauchbar ist. Vor allem muss bei allen Arbeiten, die ganz oder teilweise durch öffentliche Mittel finanziert werden, aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnis die Verwendung der Wünschelrute entschieden abgelehnt werden. (aus (1))
Es gab bis die jüngste Vergangenheit immer wieder Versuche mit Rutengängern, die z.b. von 10 Eimern, von denen einer mit Wasser gefüllt war, diesen zu finden. Es wurde sogar ein Preis von 10.000€ aufgesetzt, der ausgezahlt würde, falls ein Ergebnis oberhalb des statistischen Mittels liegen würde…der Jackpot ist noch da.
Aber der Aberglaube an diese ganze Thematik hält sich beharrlich…“ich hatte einen Onkel, der hat mit der Rute auch Wasser gefunden…also, äh, ich glaube daran“!
Wahrscheinlich hätte der Onkel 10 m weiter auch Wasser gefunden, aber das wurde nicht weiter untersucht. Da, wo die Rute ausschlug, wurde der Brunnen gebohrt…und Wasser kam heraus. Also hat der Onkel recht und das mit den Ruten klappt.
Es werden zig-Tausende von Aufträgen an Rutengängern im Umfeld Baubiologie heute noch vergeben, die Wasserändern, Erdstrahlen oder Verwerfungen mit einem Stück Holz suchen…
Ich hoffe, ich konnte die Zusammenhänge etwas erläutern und die Leser auf der Seite der Vernunft begrüßen zu können.
In allen Naturwissenschaftlichen Umfeldern werden diese Zusammenhänge als Pseudowissenschaft bezeichnet. Sie halten keinerlei physikalischen Messmethode stand und werden nicht weiter betrachtet. Das wiederum führt aus meiner Sicht zu einer Art Trotzreaktion, in der auch die Ohnmacht vor dem immensen Wissen, was die Naturwissenschaft bis dato aufgehäuft hat, kapituliert.
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCnschelrute