Frankfurter Wachensturm – Der Wiener Kongress

Nachdem Napoleon in der Völkerschlacht von Leipzig 16.-19.9.1813  vernichtend geschlagen wurde, kamen die Siegermächte (Österreich, Russland, England und Preußen, zzgl. mit Frankreich bildeten Sie eine Pentarchie) zu einem Kongress in Wien 1814-1815 zusammen, um die Ordnung in Europa neu zu regeln im Sinne einer Wiederherstellung (Restauration) der Machtverhältnisse wie sie 1789 (also zu Beginn der Napoleonkriege ) herrschten. Gastgeber war Fürst von Metternich, ein Erzkonservativer, den man vielleicht doch besser hätte beseitigen sollen.

Fürst von Metternich

Das Ergebnis des Kongresses für Deutschland als Ganzes war eher niederschmetternd, er gab einen Flickenteppich von einzelnen 39 Staaten, Fürstentümern und freien Städten, lose gekoppelt durch den deutschen Bund und nicht einen zentralen Staat wie z.B. in Frankreich, Russland oder England. Die von vielen so sehnlichst gewünschte Verfassung wurde vertagt.

Diese  politische Karte zeigt Europa 1814, also zu Beginn des Wiener Kongresses.

Allerdings war diese für Europa so bedeutende Regelung, die Metternich entscheidend prägte, eine weitestgehend stabile Basis für immerhin 40 Jahre Frieden. Sie war aber eine reaktionäre Restauration, aufstrebende nationale fortschrittliche Gedanken wurden radikal vernachlässigt.

Dieser Kongress muss richtig viel Geld gekostet haben (umgerecht auf heutige Verhältnisse  ca. 100 Mio €), jeder der Staaten kam natürlich mit einer großen Delegation an, je größer je machtvoller, die größte kam aus Russland mit Zar Alexander dem 1.. Die Zeit-Online schrieb:

Zitat

Viele Teilnehmer waren nur nach Wien gereist, damit man ihre Angelegenheiten regelte und ihre Forderungen erfüllte; andere hatte die Aussicht angezogen, Zeuge des glanzvollen gesellschaftlichen Zusammentreffens zu werden. Einige kamen, um die großen Gestalten der Zeit zu sehen, einige, um sich zu vergnügen, einige, um zu heiraten.

Der Großherzog von Baden vernachlässigte die Staatsangelegenheiten sogar vollkommen, da er lieber Orgien organisierte..

Zitatende von Adam Zammyski,9.6.2015

Als aber Napoleon wie ein Geist 1815 für 100 Tage wieder da war, fing der Kongress jetzt richtig an zu arbeiten…

Das Ergebnis des Wiener Kongresses wird natürlich auch kontrovers diskutiert, wie diese Quelle belegt:

Hier die Karte von Europa zum Ende des Kongresses, die 40 Jahre Gültigkeit haben sollte.

Hier eine Beschreibung des Kongresses aus österreischischer Sicht:

Meiner Meinung nach wurde in deutschen Landen durch die Nicht-Beachtung und Unterdrückung der liberalen und nationalen Ideen die Grundlagen für den Widerstand gelegt, der dann schlussendlich zur Revolution von 1848 führte und damit auch zu unserem Lied.

Der Wiener Kongress 1814-1815 - gemalt von Jean-Baptiste Isabey - und wichtige Diplomaten, u.a. der preußische Staatskanzler Fürst v. Hardenberg (vorn links sitzend), rechts daneben, vor seinem Stuhl stehend, der Fürst von Metternich, hinter dem leeren Sessel vorne mit dem Rücken zum Tisch sitzend, der englische Minister Castlereagh, rechts am Tisch sitzend der französische Diplomat Talleyrand und rechts neben ihm der Bevollmächtigte Russlands, Diplomat Graf Stackelberg.