2023-05-16 Status, Trip, Milestones

Hallo,

 

also wenn ich nix schreibe, ist auch nicht viel passiert.
Die Tage plätschern so dahin, mir geht es gesundheitlich deutlich besser, so das wir unseren Pandan Trip immer noch planen.

Ansonsten wird kräftig deutsch gelernt…und es geht voran, noch 3 Lektionen…dann kommt die Vorbereitung für die Prüfung.
Schwester Christy achtet peinlich genau darauf, das ich meine Termine für die Medikamente einhalte und wehe wenn nicht, dann wird sie zur Schwester Rigerosa!

Ich esse sowas von gesund, trinke keinen bis ganz wenig Alkohol (2 x 0,3 am Abend!), dafür literweise Wasser, habe bestimmt schon 5 Kilo abgenommen, aber keine Bange, es ist noch genug da!

Der Blutdruck war heute bei 120/80…ich denke, da werden viele von euch von träumen… Also wartet auf das WE, da wird etwas passieren!

Normalerweise kochen wir mit Gas, heute war jedoch die Flasche alle, Christy musst auf dem Grill kochen…ging auch… .

Ich lese und höre viel…dieser folgende Abschnitt ist jetzt nur für Jazz-Fans, die anderen können diese Mail jetzt schließen.

Miles Davis war ja bekanntlich „stilformend“ für mehrere Stilarten im Jazz, unter anderem den Modal-Jazz.

Sein einflussreichstes Album war „Kind of Blue“ (erschienen 1959)

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Kind_of_Blue

Alle Stücke auf diesem Album waren “modal“, d.h., es gibt kein tonales Zentrum mehr, die meist wenigen Akkorde stehen gleichberechtigt neben einander oder werden auch von Pedaltönen ersetzt.

Zu jedem Akkord gehört meist eine Skala, muss aber auch nicht.

Das soll jetzt als Musiktheorie reichen…wer suchest der findet… Dieses Album ist eins der am meisten gelobten in der Jazz-Geschichte überhaupt.

 

Obwohl das Stück, wofür ich mich interessierte ist „Milestones“, was schon ein Jahr früher aufgenommen wurde und als das erste „modale“ Werk vom Meister gilt:

https://www.youtube.com/watch?v=k94zDsJ-JMU

Struktur: 2×8 Takte Gm (dorisch) 2×8 Takte Am (aeolisch) 8 Takte Gm (dorisch) Also AABBA.

Interessant ist, wie die BB Teile gespielt werden, das Bass spielt Pedal-Töne, die drums laufen aber weiter…dadurch wird das Stück spannend.

Die Soli sind genial…es gibt eine Youtube Video-Folge,wo ein Gitarrist aus England jeden einzelnen Ton vom Solo von Cannonball Adderley nachspielt und erklärt.

https://www.youtube.com/watch?v=XkpmEcg2W5M

wer tiefer einsteigen möchte, der ist da richtig.

Es gibt dann noch zwei andere Versionen,die ich kurz vorstellen möchte:

Die erste ist von 1992 von Roy Hardgrove:

https://www.youtube.com/watch?v=zj2SI0SJWSQ

 

Im Jazz hat sich einiges getan, drums und bass sind deutlich präsenter, das Schlagzeug knallt regelrecht…. Die Struktur des Werks ist aber gleich geblieben, das Pianosolo ist schon recht schräg, aber ich finde eine tolle Nummer.

 

Und hier jetzt der Gigant:Bill Evans. Für mich der interessanteste Pianist aller Zeiten. Er hat in seinem ersten Leben Klassik studiert, ist dann aber zum Jazz gewechselt.

Er hatte auch maßgeblichen Einfluß auf Miles zur Einführung der modalen Spielweise  und spielt bei fast allen Stücken bei Kind of Blue.

Wenn ihr das Stück jetzt schon 2 mal gehört habt, werdet ihr es wieder erkennen. Die Akkorde und Betonungen sind schon sehr schräg.

Bill Evans legt auch großen Wert darauf, das alle Bandmitglieder völlig gleichberechtigt sind. Er spielte deshalb auch meistens „rootless“ Chords, also Akkorde ohne Grundton, den überlies er dem Bass.

Aufgenommen 1961:

 

https://www.youtube.com/watch?v=pOZ9BQ2ehzU

 

Welch ein Unterschied zur Sextet-Version,aber aus der gleichen Zeit.

Ach ja, in Deutschland war zu der Zeit Fred Bertelmann mit „der lachende Vagabund“ Nr. 1…Welten…die Beatles brachten 1962 “Love me do“ raus.

Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt…

 

Stay tuned!