Qi, die 5 Wandlungsphasen und Therapie

Qi

Der Begriff des Qi spielt in den TCM und nicht nur da eine entscheidende Rolle. Es ist schwer zu übersetzen, der Begriff „Kraft“ oder „Energie“ kommt der Bedeutung schon sehr nahe. Im menschlichen Körper gibt noch zahlreiche „unter-„Qis, wie z.B. das Herz-Qi, Leber-Qi u.s.w.

Ist ein Mensch krank, so hat das oft, nach diesem Ansatz, mit dem Qi zu tun, das nicht mehr richtig fließen kann. Qi gibt es sowohl im Inneren des Menschen, als auch außerhalb.

Innerhalb des Körpers fließt Qi in sogn. Meridianen, oder besser „Leitbahnengeflecht“. Auf diesen Meridianen liegen 356 Therapiepunkte, an den z.B. Nadeln angesetzt werden.

Fünf-Wandlungsphasen-Lehre

Zitat aus (6):

Neben der Polarität zwischen Yin und Yang haben fünf Wandlungsphasen eine grundlegende Bedeutung in der TCM.

  • Holz wird als das kleine Yang bezeichnet und der Leber zugeordnet.
  • Feuer ist das große Yang und wird dem Herzen zugeschrieben.
  • Metall ist das kleine Yin und steht für die Lunge,
  • Wasser ist das große Yin und steht für die Niere.
  • Die Erde wird mit Milz und Magen in Verbindung gebracht

Ist man beispielsweise aufmerksam, voll guten Willens und Ideen, aber trotzdem wenig durchsetzungsfähig, so schätzt man dies in der TCM als eine Diskrepanz zwischen starker Leber und schwachem Herzen ein, wobei dabei nicht die tatsächlichen Organe gemeint sind.

Der menschliche Organismus schließlich wird als ein Zusammenwirken von fünf Funktionskreisen begriffen, von denen jedes seinen besonderen Bezug zu einem der fünf Elemente und einer der fünf Jahreszeiten hat. Diese Funktionskreise werden nach Organen benannt, haben mit diesen aber nichts zu tun.

  • Die Mitte (orbis lienalis) erfüllt die Aufgabengebiete der Aufnahme und Interaktion mit der Außenwelt.
  • Die Leber (orbis hepaticus) schafft die Voraussetzungen für die Mobilisierung der Aktivität und regelt die Dynamik des Menschen.
  • Das Herz (orbis cardialis) drückt sich durch eine intakte Koordination des Menschen aus.
  • Die Lunge (orbis pulmonalis) reguliert die rhythmischen Fähigkeiten des gesamten Organismus wie Atmung, Herzschlag und das Zusammenspiel der Organe untereinander.
  • Die Niere (orbis renalis) ist Sitz der angeborenen Konstitution und verliert im Laufe des Lebens ihre Kraft.

Dies zeigt, dass die Organbezeichnungen in der TCM mit der anatomischen Entsprechung nichts zu tun haben. Diese Denkansätze waren u.a. davon geprägt, dass Leichensektionen in China nicht durchgeführt wurden.

Zitatende

aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Fuenf_wandlungsphasen.jpg.

Die Bedeutung des letzten Satzes man nicht hoch genug betonen, denn darin liegt ein grundlegender Unterschied zur wissenschaftlichen Medizin. Die TCM Ärzte sind also bei einer Diagnose gezwungen, das zu beobachten was sie äußerlich sehen und auf die Analyse der Ausscheidungen angewiesen.

Eine weitere bedeutsame Diagnostikmethode ist die Untersuchung der Zunge und des Pluses

TCM-Therapie

Die 5 wichtigsten Behandlungsmethoden sind (aus (4))

  • Akupunktur und Moxibustion

    Das Einstechen von Nadeln auf einigen der 356 Therapiepukte ist eine der wichtigsten Therapien in der TCM, die auch in westlichen Ländern zum Einsatz kommt. Deren Wirkung ist allerdings umstritten, in der EU von ca. 80.000 Ärzten und Heilpraktikern praktiziert. (7). Bei der Moxibustion werden die Punkte erhitzt.
    In 2012 wurde eine umfangreiche Studie zur Wirksamkeit der Akupunktur, die aber keine eindeutigen Ergebnisse lieferte. Kritiker werfen dieser Methode Unwirksamkeit und Gefährlichkeit vor.

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  • Arzneimittel

    Pflanzliche Präparate machen 86% der Arzneien aus, ca. 5 % Bestandteile von Wirbeltieren, der Rest sind Exkremente, Sekrete und Mineralien. Meistens wird aber eine Kombination diese ca. 350 unterschiedlichen Präparate verabreicht, die auch nach Temperatur (heiß, Kalt) oder Geschmack (sauer, bitter, süß, scharf, salzig und neutral) unterschieden wird. Mehr zu diesem Thema weiter unten.

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  • Bewegungsübungen

    Wie Qigong oder die inneren Kampfkünste (beispielsweise Taijiquan): Unter Betätigung der Vorstellungskraft, die sich auf den Körper und dessen Umgebung richtet und oft auf die Nachahmung von Bildern, etwa Tierbildern zielt, wird in langsamen und fließenden Bewegungen der Organismus beruhigt und belebt.

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  • Diätetik

    Lebensmittel haben nach dem Vorbild der Arzneimittel ein bestimmtes Wirkprofil. Diesem entsprechend lassen sich die gängigen Lebensmittel therapiebegleitend und vorbeugend einsetzen.

  • Massage

    Tuina, Shiatsu in Japan: Sie orientiert sich an den Meridianen/Leitbahnen.

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