2020.02.23 Tibiao

Hallo,

heute ging es zum längsten Trip bis jetzt, ca. 75 km nach Tibiao

https://www.google.de/maps/place/Tibiao,+Antique,+Philippinen/@11.0602345,122.2135873,10z/data=!4m5!3m4!1s0x33af945fc45116eb:0x4765a8250b35d3da!8m2!3d11.2953463!4d122.0585226

D.h. 75 km hin und wieder zurück, also ca. 150 km bei Hitze! Als ich wieder zu Hause war und mich auf mein Bett geschleppt hatte, schnarchte ich schon nach 10 Sekunden.

Es ist wirklich sehr anstrengend, vor allem die schlechte Qualität der Straße macht mir zu schaffen, diese ständigen Schläge auf den Lenker und die Gelenke, ich bin jetzt noch völlig gerädert, aber glücklich.

 

Die Landschaft ist traumhaft, im Hintergrund die Berge, die nach Norden immer höher werden und  die sich messerscharf von dem blauen  Himmel absetzen. In Spanien spricht man von der „Sierra“ (Säge), wie z.B. die Sierra Nevada im Süden.

Hin und wieder  tauchen auch Buchten auf, aber nicht so viele wie auf der Südroute, dafür gibt es umso mehr Reisfelder.

In einigen Orten wurde auch schon kräftig getrommelt und geübt für das Erntedankfest, was offenbar (wie wäre es anders zu erwarten) lautstark begangen wird.

Wir machten öfter Pausen und  brauchten für die Strecke ca. 3 Stunden, die anderen nur zwei, die heizen ja auch viel schneller als der Altrocker mit seiner Mietze.

 

Am Wegesrand besichtigte ich kurz einen Friedhof. Wie man sieht, gibt es richtig große Grabstätten mit mächtigen Särgen aus Marmor für die Reichen und eher kleine Verschläge für die Fellachen.

Ich erinnere hier an meinen Bericht über Bangkok, mit einem ähnlichen Konzept zu Bestattung, nur halt buddhistisch https://www.martin-hannemann.de/envira/bangkok-ausflug/ .

Nach dieser langen Fahrt ging es dann mit den anderen vereint in Serpentinen in die Berge nach Tibiao, einer Art Freizeitpark an einem reißenden Bergfluss.

Es hatte wohl an den vergangenen Tagen viel geregnet, also führte der Fluss viel Wasser. Man konnte sich da waghalsig mit einem Autoreifen von der Strömung treiben lassen…bin ich zu alt für!

Es gibt da auch  diese witzigen großen Woks, wo man sich kochen lassen kann. Ich  fragte den Mann, der grade einstieg, wann es denn Essen geben würde und beratschlagte mit den Umstehenden, wieviel Knoblauch und Chillies man denn in die Suppe geben sollte…mindestens ein Lorbeerblatt!

Leider wird man an solchen Hotspots immer mehr abgezockt, jeder Blick auf die Natur geht nur mit Obulus..so fuhren wir wieder etwas zurück  und kamen zu dieser herrlichen Brücke.

Da war schon richtig viel Wasser in dem Fluss, es muss schon kräftig geregnet haben, da sich solche Gebirgsflüsse eher aus Oberflächenwasser speisen, sind sie nach Regenfällen schnell voll, aber auch schnell wieder leer, wenn der Regen aufhört.

Ich hielt  dann eine kleine Vorlesung über die Entstehung von V- und U- Tälern, rückwärts einschneiden von Flüssen sowie die Zusammensetzung und Größen von  Fluss-Sedimenten im Gegensatz zu marinen Ablagerungen…aber ich will jetzt nicht damit  langweilen.

Als ich dann vermutete, dass der Fluss bestimmt 100.000 Jahre gebraucht hat, um das Tal so zu formen, machte sich erfurchtsvolle Stille breit…

 

Auf dem Rückweg dann noch ein kurzer Stop an einem schönen Berg im Hintergrund vor einem Tal mit Reisfeldern. Sehr Interessant auch der Hinweis auf dem Schild über „Auskiesung“ den Tals, man hat offenbar die Fluss-Sedimente für Baumaterial o.ä. abgebaut.

In D gibt es das auch, die Terrassen des Rheins werden ähnlich genutzt…bis dann irgendwann nichts mehr da ist und bei Hochwasser alles überflutet wird. Hinweise dafür gab es am Wegesrand häufig.

Ein paar Bilder noch für die Erinnerung und ab ging es nach Hause…ich will jetzt nicht wieder davon reden, welche Körperteile mir alle wehtaten…aber ich war froh, wieder daheim zu sein.

 

Jetzt plant Christy  schon den Trip nach Pandan, wenn ihr die Route nach Norden weiter folgt kommt das irgendwann…das geht dann aber nur mit Übernachtung. Ob ich das überlebe…

 

Die Bilder sind leider alle mit dem Iphone gemacht, aber dafür sind sie gar nicht schlecht, finde ich.

ST